MULTiBUS

Aufzugsteuerung neu definiert.

MULTiBUS ist die professionelle, auf Linux basierende Aufzugsteuerung, die montierbar ist im Maschinenraum, im Schacht, in der Türzarge, in der Türlaibung oder wo Sie wollen. Sie ist IP-vernetzt, remote-updatefähig und visualisierbar über MULTiBUS-Cloud und LIFTnet.

Vom 2-Etagen-Einzelaufzug bis zur 64-Etagen 8-er-Gruppe mit einer Geschwindigkeit bis 12 m/s und 390 m Förderhöhe benötigt MULTiBUS nur wenig Hardware dank virtueller Ein-/Ausgänge, absoluter Schachtkopierung, LINK-Bus, LAN, USB, Cloudanbindung, passenden Tableaukomponenten und mehr.

MULTiBUS wird am Standort Wülfrath hergestellt und ist über Jahrzehnte hinweg verfügbar. MULTiBUS ist optimal geeignet für zuverlässige Aufzüge in allen Industriebereichen, Krankenhäusern, Flughäfen, Büro-, Wohn-, Geschäfts- und öffentlichen Gebäuden, sowie Sonder- und explosionsgefährdete Umgebungen.

MULTiBUS-Cloud

Jede MULTiBUS verfügt über ein eindeutiges Sicherheitszertifikat, das es ihr erlaubt, sich automatisch mit der MULTiBUS-Cloud zu verbinden, falls sie das Internet erreicht. Die Kommunikation mit der MULTiBUS-Cloud erfolgt hochverschlüsselt und performant.

Die Verbindung ist einfach: entweder über ein vorhandenes LAN im Gebäude, über einen Mobilfunkrouter (z.B. LTE) oder sogar über das Smartphone des Aufzugmonteurs. Sollte Ihr Monteur einmal nicht weiter wissen, kann er mit seinem Smartphone ein WLAN-Hotspot aufmachen und die MULTiBUS verbindet sich darüber mit dem STRACK-Support.

MULTiBUS benötigt keine Veränderung an der Kunden-Firewall oder Kunden-Router. Sie benötigt keine feste öffentliche IP-Adresse. Jede übliche Internetanbindung ist ausreichend.

Sie bestimmen, welche Ihrer Kunden oder Partner mit Ihren Aufzügen kommunizieren dürfen. Bekommen Sie eine fremde MULTiBUS-Steuerung in Ihr Wartungsportfolio, können Sie uns informieren, damit wir diese in Ihre MULTiBUS-Cloud aufnehmen. Verlieren Sie einen Aufzug an einen Wettbewerber, können wir dem Aufzug die Berechtigungen entziehen. Diese Einstellungen werden ohne Online-Verbindung zum Aufzug und ohne Vor-Ort-Besuch vorgenommen.

LINK-Bus

Das MULTiBUS-Steuerungssystem besteht aus MULTiBUS-Modulen für Steuerung, Tableaus, etc., die mit dem LINK-Bus verbunden sind. Die halogenfreien Buskabel werden von Modul zu Modul gesteckt. Jedes Modul hat extrem störfeste und galvanisch getrennte Schnittstellen LINK-IN und LINK-OUT. Die Buskabel beinhalten Spannungsversorgung und Erdung z.B. für Tableaus. Durch getrennte Spannungsversorgung an jeder beliebigen Stelle kann ein Busabschnitt auch unabhängig betrieben werden, was wichtig ist z.B. für Feuerwehraufzüge, Hochwasser- und Notstromevakuierungsfolgeschaltungen.

Funktionsprinzip
Ein vom MULTiBUS-Master ausgesandtes Bustelegramm durchläuft alle Busmodule. Jedes Busmodul liest daraus die für ihn bestimmten Ausgangsdaten und setzt seine Ausgänge entsprechend. Das letzte Busmodul sendet das Telegramm zurück an den Master, wobei es wieder alle Busmodule durchläuft. Dabei schreibt jedes Busmodul seine aktuellen Eingangsdaten in das Telegramm. So werden in einem einzigen Telegrammdurchlauf alle Aus- und Eingänge aller Busmodule quasi simultan aktualisiert, ohne Zeitverluste durch Adressierungen und Buskollisionen, wie es bei anderen Bussystemen (LON, CAN, CANopen) der Fall ist. Der LINK-Bus überträgt nicht nur Ein- und Ausgänge, sondern auch Diagnosedaten, Parameter und Dateien. Einzelne Busmodule lassen sich im laufenden Betrieb neu parametrieren, ohne die anderen in Ihrer Funktion zu stören.

Diagnose eingebaut
MULTiBUS-Master erkennt mögliche Busfehler wie z.B. fehlerhafte Module, Wackelkontakte, mangelnde Kabelqualität, Kabelbruch und Kurzschluss. Dabei wird sogar der genaue Fehlerort genannt, z.B. "Busstörung von Modul 5 nach 6".

Vorteile und Leistungsdaten

  1. Abstand Modul-Modul bis 400m, Gesamtbuslänge bis 12,4 km
  2. Übertragungsrate 500 kb/s
  3. simultane Aktualisierung bis zu 2048 Ein-/Ausgänge 15 mal pro Sekunde
  4. präzise Echtzeitübertragung serienmäßig, keine nacheilenden Telegramme
  5. keine zeitintensiven Telegramm-Priorisierungen nötig
  6. alle Module adressieren sich automatisch anhand der Verdrahtungsreihenfolge
  7. Parameter können im laufenden Betrieb geändert werden
  8. Ersatzmodule werden automatisch erkannt, eingestellt und in Betrieb genommen
  9. extrem störfest
  10. der Bus kann in Abschnitte unterteilt werden mit separater Einspeisung z.B. für Feuerwehraufzüge oder Hochwasserfunktionen
  11. Fehlermeldungen mit Anzeige des Fehlerorts
  12. steckfertige halogenfreie Buskabel inkl. Spannungsversorgung und Erdung
  13. Busstecker vor Ort ohne Spezialwerkzeug einfach änderbar

Virtuelle Ein-/Ausgänge VIO

MULTiBUS arbeitet standardmäßig mit mehreren tausend sog. „virtuellen Ein-/Ausgängen“ (VIO). Diese VIO sind nur in der Software enthalten und kosten weder Platz noch Geld. Jede VIO kann echten Ein-/Ausgängen an beliebigen MULTiBUS-Modulen zugewiesen werden, auch mehrfach, z.B. in der Steuerung, am Fahrkorb, im Schacht, in Bedientableaus und sogar in Etagenanzeigen. Dadurch bekommt der echte Eingang oder Ausgang die Funktion der VIO-Nummer, z.B. „Vorzugsteuerung". Der Verdrahtungsaufwand bleibt somit gering. Es werden meistens keine Relais benötigt, daher sind mögliche Kontaktfehler und der Platzbedarf minimal. Nachträgliche Änderungen sind einfach flexibel.

Update über USB-Stick oder Cloud

Sollte ein Softwareupdate gewünscht sein, kann das über die MULTiBUS-Cloud oder vor Ort über einen USB-Stick erfolgen. Die Steuerung prüft die neuen Dateien vor einem Update. Sollte einmal etwas schief gehen, wird der alte Zustand wieder hergestellt.

Mehrere Parametersätze

Sie können mehrere Parametersätze in der MULTiBUS mit Zeitstempel parallel abspeichern. Somit können Sie z.B. vor einer Parameteränderung den akuellen Zustand sichern. Läuft etwas nicht, wie gewünscht, können Sie den vorherigen oder einen gesicherten älteren Zustand wieder herstellen.

Die Werkseinstellungen sind bei Auslieferung der Steuerung bereits als Sicherung abgelegt.

Zusätzlich macht die MULTiBUS nach einigen Tagen Normalbetrieb automatisch eine Sicherung der aktuellen Parameter! Somit haben Sie die Werkseinstellungen und eigene Einstellungen nach erfolgreicher Inbetriebnahme immer verfügbar.

Logging von Schaltzuständen

MULTiBUS merkt sich die Schaltvorgänge aller Ein- und Ausgänge aller MULTiBUS-Module. Sollte ein Fehler passieren, der schwierig nachvollziehbar ist, kann der Techniker alle Schaltzustände der Reihe nach mit millisekundengenauem Zeitstempel zurückverfolgen.

Die Log-Daten bleiben nach Aus-/Einschalten des Aufzugs erhalten.

Display, Info, Status und Shortcut

Auf Display und Tastatur verzichtet die MULTiBUS bewusst nicht. Sämtliche Einstellungen und Informationen können ohne Hilfsmittel direkt am Master eingegeben und abgerufen werden.

Infos
Mit der Infotaste können Sie im Display zu jedem Parameter und zu jeder Störungsmeldung eine passende Erklärung einblenden, was Ihnen so manchen Blick in die Betriebsanleitung erspart.

Status
Das Display beinhaltet zwei Statuszeilen, die immer sichtbar sind, auch wenn Sie sich gerade im Menü befinden. Mit der Statustaste können Sie eine Statuszeile auf verschiedene Sichten umschalten. Somit bleiben Sie stets informiert über aktuelle Signale der Türen, des Antriebs oder was sonst gerade von Interesse ist.

Shortcut
Mit einer Tastenkombination erhalten Sie noch schnelleren Zugriff auf einige Menüordner wie z.B. Inbetriebnahme, Stapelspeicher oder von Ihnen selbst festgelegte.

Funktionssicherheit und Fehlertoleranz

Positive Logik
Das gesamte MULTiBUS-System arbeitet mit positiver Logik, auch innerhalb der Tableaus. Der EIN-Zustand wird immer durch eine positive Spannung (z.B. +24V) dargestellt, der AUS-Zustand durch 0V oder offen. Das Bezugspotential ist immer 0V. Das ist logisch und macht eine mögliche Fehlersuche viel einfacher.

Funktionssicherheit
Die elektronischen Eingänge aller MULTiBUS-Module ziehen genügend Strom und die Schaltpegel sind begrenzt. Somit sind lange Leitungen und alte Schaltkontakte, die nach Aufzugmodernisierungen noch vorhanden sind, meistens kein Problem.

Alle Klemmen und Stecker einer MULTiBUS-Steuerung sind als Federklemmen ausgeführt, nichts rappelt sich los. Das bringt Kontaktsicherheit und Lebensdauer.

Fehlertoleranz
Alle elektronischen Ausgänge sind geschützt gegen Überlastung und Kurzschluss. Im Fehlerfall deaktiviert die MULTiBUS den betroffenen Ausgang und meldet es. Ist davon eine nicht so wichtige Aufzugfunktion betroffen, bleibt der Aufzug sogar in Betrieb.

Diagnose, Statistik und Verfügbarkeit

Jede MULTiBUS speichert statistische Daten, so dass Sie z.B. Fahrzeit, Fahrtenzahl, Anzahl Türbewegungen, Ebenenanfahrten, Einschalt- und Ausschaltdauer, Dauer von Vorzugsfahrten, Wartungsdauer, Fehlerschwerpunkte etc. auch direkt an der Steuerung einsehen können.

Schnellere Fehlersuche durch Filter
Bei einer Fehlersuche kann der Techniker den Fehlerspeicher filtern, so dass nur die relevanten Ereignisse angezeigt werden. Gefiltert werden kann z.B. nach Fehlernummer, Datum und Uhrzeit.

Leistung und Verbrauch

Im MULTiBUS-Master arbeitet ein leistungsfähiger ARM-Controller (ARM = Advanced RISC Machines) mit sehr wenig Stromverbrauch. Alle weiteren Controller, Elektronikschaltungen und Stromversorgungen sind ebenfalls energieeffizient aufgebaut. Es gibt im gesamten MULTiBUS-Modulsystem keine Stromfresser.

digiTFT Displays

Die digiTFT-Displays werden einfach an den LINK-Bus gesteckt. Standanzeige, Richtungspfeile, Etagentexte, Symbole, Datum, Uhrzeit und ein vollflächiges Hintergrundbild können dargestellt werden.

Eine Anzeige der voraussichtlichen Ankunftszeit des Aufzugs in der Zielebene ist integriert, damit den Fahrgästen die gefühlte Wartezeit verkürzt wird.

Der Lautsprecherausgang wird auf moderne Weise für akustische Rufquittung und Einfahrgong verwendet.

Besonders hervorzuheben sind die acht kleinen MM4-Stecker. Jeder Stecker kann Eingang und Ausgang sein, dem man beliebige Bedientableau-Funktionen durch VIO-Nummern zuweisen kann, z.B. Ruftaster , Schlüsselschalter und Meldeleuchten.

Technische Daten:

Diagonale /ZollAuflösung /pxBreite sichtb. /mmHöhe sichtb. /mmAnz. FarbenHell. /cd/m²
4,3480 x 27212079262.000550
+Touch""""500
7,0800 x 4801548616,7 Mio.400
+Touch""""350

digiLIVE Web-Tableaus

Passend zur MULTiBUS bieten wir Ihnen modernste Web-Tableaus bzw. Web-Displays, die Sie mit Ihrem Webbrowser selbst anpassen können. Aufzughersteller und Betreiber können die Funktion und das Design ändern inkl. Vorschau und Simulation. Die Bedienung ist identisch zu einem Smartphone, jedoch basierend auf langlebiger Hardware und Open-Source-Technologien wie Linux und HTML.

Die Kommunikation zwischen MULTiBUS und digiLIVE erfolgt nur über Ethernet, hoch performant und ohne Verdrahtungsaufwand.

Notruftaster und -piktogramme können integriert werden. Für den Weiterbetrieb bei Spannungsausfall sorgt eine USV. Sie können Ihr bevorzugtes Notrufgerät verwenden, die Ein-/Ausgänge dafür stellt MULTiBUS potentialfrei zur Verfügung.

Wenn digiLIVE mit Touch ausgeführt ist, z.B. als Tableau, können Sie bequem über digiLIVE auch die MULTiBUS-Steuerung parametrieren, z.B. aus der Kabine heraus Bündigkeiten einstellen, Fehlerspeicher auslesen, Türzeiten verändern und alles andere auch.

Elektronischer Aufzugwärter optional integriert

Ein elektronischer Aufzugwärter kann in der MULTiBUS auf Wunsch integriert werden.

Nutzen
Die Aufgaben des menschlichen Aufzugwärters werden teilweise ersetzt. Die sonst notwendigen wöchentlichen Überprüfungen des Aufzugs entfallen. Die Prüfungsintervalle des menschlichen Aufzugwärters beschränken sich somit für Anlagen mit kraftbetätigten Türen auf 4 Monate oder 30.000 Fahrten und für Anlagen mit handbetätigten Türen auf 2 Monate oder 15.000 Fahrten und können vom Aufzugmonteur im Rahmen einer üblichen Wartung erledigt werden.

Was wird überwacht?

  • Bündigkeiten
  • Kabinenlicht
  • Fernnotrufsystem
  • Anzahl der Fahrten
  • Betriebszeit
  • eigene Parametereinstellungen

Notlichtgerät mit neuen Eigenschaften

Das IOM-NSG ist ein intelligentes und leistungsstarkes Notlichtgerät. Es kann Akkus bis zu einer Größe von 12 Ah laden, hat einen Wirkungsgrad von 84% und bietet Kurzschluss-, Überlast und Tiefentladeschutz.

Überwachung Akku
Die Restkapazität der Akkus wird überwacht. Notrufgeräte gem. EN 81-28 dürfen mit dem IOM-NSG versorgt werden.

Absolute Schachtkopierung

STRACK gilt als der Wegbereiter für Absolutgeber-Schachtkopierungen im Aufzugmarkt. Bereits seit 1994 setzen wir unsere Absolutgeber-Schachtkopierungen ein, um die Aufzugposition millimetergenau und referenzschalterlos zu erfassen. MULTiBUS führt diese Tradition fort.

Steuerungen für Aufzüge mit kurzen Ebenenabständen, mit schnellen Fahrgeschwindigkeiten, mit Direkteinfahrt, u.s.w. lassen sich somit komfortabel herstellen. Sollte der Aufzug einmal zwischen den Ebenen zum Stehen kommen z.B. nach Spannungsausfall und Ersatzspannungszufuhr, wird aus jeder beliebigen Position die gewünschte Ebene ohne Referenzfahrt direkt angefahren. Im Störungsfall bekommt der Techniker zudem die genaue Position des Ereignisses relativ zur Ebene mitgeteilt.

Auch für explosionsgeschützte Aufzüge verfügbar!

Schutz gegen unbeabsichtigte Bewegung (UCM)

Das Sicherheitsmodul MULTiBUS-SHB dient auch dem Schutz gegen unbeabsichtigte Bewegung des Fahrkorbes (UCM) gem. EN81-1/-2 und EN81-20. Das MULTiBUS-SHB ist TÜV-zertifiziert und übernimmt für UCM die Aufgaben "Erkennung und Auslösung", so dass Sie nur eine für die Notbremsung zertifizierte Bremseinrichtung verwenden müssen. Das MULTiBUS-SHB ist so universell ausgelegt, dass es mit allen handelsüblichen UCM-Bremsen zusammenarbeitet, z.B. Sperrmagnet am Geschwindigkeitsbegrenzer (ohne zusätzliche Elektronik), separate Notbremse bzw. Sicherheitsbremse, zertifizierte Betriebsbremse (z.B. bei getriebelosen Antrieben), redundantes Ventilsystem oder separates Sicherheitsventil.

Beispiel: Türzargensteuerung MRLmini

Die MULTiBUS im MRLmini-Schrank ist unsere kompakteste Steuerungslösung für maschinenraumlose Aufzüge. Mit einer Breite von nur 150 mm und Tiefe von 140 mm findet man immer einen Platz auf der Schachttürzarge, in der Laibung oder in der Nähe.

Auf Wunsch kann MRLmini auch nur auf Montageplatte geliefert werden, damit Sie diese z.B. in Ihre Türzarge setzen können (Maße dann nur B=118 mm, T=137 mm).

Alle Kabel werden unten in den Sockel eingeführt, wobei der Sockel immer links, rechts und hinten Öffnungen dafür bereit hält, wobei die Sichtseite sauber verschlossen ist. Die MRLmini-Schrankhöhe kann durch verschiedene Sockelhöhen an Ihre Schachttürhöhe angepasst werden.

Ergänzt wird der MRLmini-Schrank durch eine Wandbox, die an der Schachtwand mit Gummipuffern befestigt wird. Steuerungsteile, die nicht in den MRLmini-Schrank passen, werden in dieser Wandbox untergebracht.

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Zertifikat SHB-Sicherheitsschaltung